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Kunst zwischen Sprache und Erinnerung

Die in Seoul geborene und seit 1973 in Deutschland lebende Künstlerin Huiza Müller-Lim setzt sich in ihrer aktuellen Bildserie mit sprachlichen Zeichen auseinander. Inspiriert von persönlichen Erfahrungen des Ungesagten, thematisieren ihre Werke die Unsichtbarkeit und Vielschichtigkeit von Sprache und Erinnerung.

Anfangs abstrakt, zeigen ihre Bilder Buchstabenfragmente, die aus dem Hintergrund auftauchen und wieder verschwinden. Spätere Werke enthalten Wortfetzen, die sich nicht zu einem kohärenten Text fügen, sondern Assoziationen wecken. Mit der Technik der Collage kombiniert die Künstlerin dünne Farbschichten, transparente Papiere, Zeitungstexte, Textilien und schemenhafte Figuren. Diese Schichtungen erzeugen eine reliefartige Struktur, die an Erinnerungen, seelische Narben und das Unterbewusstsein erinnert.

Die Künstlerin verzichtet bewusst auf Handschrift und verwendet normierte Lettern, um das Persönliche in ein Allgemeines zu überführen. Ihre Werke verbinden lateinische, koreanische und chinesische Schriftzeichen und greifen damit auf die jahrhundertealte Buchdrucktradition Koreas zurück. Ihre Kunst hinterfragt die Grenzen von Sprache, Zeichen und kultureller Deutung und lädt den Betrachter dazu ein, eigene Interpretationen zu finden.